Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (Visum II)

Das Zitat in der Überschrift wird Konfuzius zugeschrieben. Aber was hat es mit meiner Reise zu tun? Ich war heute beim Interviewtermin im U.S. Generalkonsulat in Frankfurt.

Und so sieht das Objekt der Begierde aus.

Um 08:15 Uhr sollte ich vor Ort sein, das bedeutete frühes Aufstehen. Den Wecker hatte ich auf 05:00 Uhr gestellt. Jeder Medizinstudent ab dem 3. Semester hätte Senile Bettflucht diagnostiziert, doch für mich ging es um ein wichtiges Dokument, mein B2-Visum. Nach der schnellen Dusche, einer Tasse Kaffee sass ich dann um 5:30 Uhr im Wagen und war auf dem Weg in das gelobte Land - Frankfurt (Ich übertreibe manchmal ein bisschen....).

 

Die Autobahn war weitestgehend frei und ich war schon eine 3/4 Stunde vor dem Termin am Ziel. Ein Parkplatz war schnell gefunden, aber es regnete in Strömen. Daher blieb ich noch einige Minuten im Wagen sitzen und ging noch einmal alle wichtigen Punkte für das Interview durch. Vor dem Eingang stand schon eine lange Schlange von Menschen - im Regen. Nur etwa die Hälfte fand Platz unter dem Vordach. Der Rest wurde nass - wie auch ich.

 

In 5er-Gruppen wurden die Konsulatsbesucher dann ins Haus gerufen. Es folgte eine strenge Sicherheitskontrolle (Röntgen) wie am Airport. Handys und elektronische Geräte waren im Konsulat komplett verboten. Danach marschiert man ins nächste Gebäude um dort an den verschiedenen Schaltern sein Anliegen in deutsch oder englisch vorzutragen. Davor braucht man keine Angst zu haben - es waren durch die Bank sehr freundliche Mitabeiter . Mein Portraitfoto war nicht ganz in Ordnung - Kein Problem, für 1 Euro konnte ich ein neues an einem der beiden Automaten machen. Und dann hatte eine lustige Dame ein Problem mit dem fehlenden Umlaut in meinem Familiennamen. Normalerweise mache ich aus dem "ö" immer ein "oe". Aber in einer der zahlreichen Gebrauchsanweisungen für den Visaantrag hatte ich gelesen, dass man die Ö-Strichelchen auch einfach weglassen könne. Das war wohl nicht korrekt. Aber es war auch kein Problem - lächelnd änderte sie es einfach an ihrem Bildschirm.

 

Irgendwann stand ich dann vor dem dritten Schalter mit der alles entscheidenden Konsulatsbeamtin. Auch sie fragte mich noch einmal nach meinem Beruf und nach dem Zweck meiner Reise. Und dann kam der erlösende Satz: Ihr Visum ist genehmigt! Fast wäre ich ihr um den Hals gefallen, machte dann aber einen Rückzieher, weil ich dachte, die anwesenden Sicherheitsbeamten hätten meine überschäumende Emotion auch als Angriff auslegen können und das musste ja nicht sein.

 

Zusammenfassung. Gut vorbereitet ist das Visa-Interview kein Problem. Ein bisschen Zeit sollte man mitbringen und gute Laune (Wie man in den Wald hinein ruft....). Man spürt deutlich, dass die freundlichen Konsulats-Mitarbeiter einem helfen wollen. Und das Allerwichtigste: In der kleinen Cafeteria im Wartesaal gibt es Ben & Jerry's Eis. 

 


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