4. Tag - Wieder im eigenen Auto unterwegs

Für 07:30Uhr hatten wir ein Date mit einem sehr freundlichen älteren Herren. Herr Müller, der uns von Seabridge vermittelt wurde, sollte uns bei den Zollformalitäten und der Übergabe im Hafen helfen. Auf der Fahrt durch das verstopfte Baltimore erzählte er uns einige interessante Geschichten aus seinem Leben in den Vereinigten Staaten. 

Im Büro der Spedition geht dann alles schneller als erwartet. Herr Müller ist hier gut bekannt und regelt alles locker und ohne Stress. Während wir hier warten müssen, fährt er in den Hafen und holt unsere Fahrzeuge aus dem Zollbereich. Knappe 45 Minuten später kommt der erlösende Anruf - wir sollen zum Parkplatz kommen. Kurze Zeit später sehen wir unser Gespann wieder. Alles scheint in Ordnung zu sein, nur die hintere Stoßstange des Wohnwagens ist leicht angedötsch. Herr Müller hat den Schaden von der Spedition protokollieren lassen und damit hätten wir die Versicherung in Anspruch nehmen können. Da wir aber 5oo€ SB haben, belassen wir es dabei.

 

Wichtig für uns ist, dass nicht geklaut wurde. Fenster und Türen sind versiegelt - nichts fehlt. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Nachdem sich Herr Müller verabschiedet hat, montiere ich noch die großen Wohnwagen-Rückspiegel. Wir spielen die US-Karten-Software auf das Navisystem des VW auf und auch das funktioniert!!! Dann gehts zum nächsten Walmart und wir bunkern erste Lebensmittel. Gleich nebenan ist ein Aldi - auch ihm statten wir einen Besuch ab. Typisch Deutsch?  Das erste Mal erleben wir in den USA, dass man den Einkaufswagen mit einer Münze "freischalten" muss.

 

Nun brauchen wir noch Treibstoff und LPG. Mit Hilfe des Navi finden wir eine Truck Stop, der beides anbietet. Der Diesel-Tankvorgang bereitet keinerlei Probleme. Und auch das LPG fliesst, nach dem Einsatz eines Adapters der Tankstelle und eines weiteren Adapters, den ich dabei hatte, zischend in unsere Gastanks. 

 

Jetzt haben wir alles und es ist an der Zeit, Baltimore Lebewohl zu sagen (Reicht das schon für das Phrasenschwein???). Über den Highway verlassen wir die quirrlige Großstadt. Erst weit außerhalb, zieht es uns dann auf die Landstraße, WIR SIND UNTERWEGS! Von Meile zu Meile wird es ländlicher. Weiden, Äcker, Bauernhöfe. Dann sehen wir den ersten Landwirt, der sein Feld mit vier vorgespannten Pferden pflügt. Wir sind im Amish Country angekommen. Irgendwie fühle ich mich in eine andere Zeit zurückversetzt. Die schwarzen Kutschen, die Wäsche, die auf langen Leinen im Wind flattert und immer wieder Bauern, die mit Pferden ihre Äcker eggen oder pflügen.

 

In Lancaster haben wir uns en Old Mill Stream Campground ausgesucht. Ein Platz gleich neben einem Freizeitpark. Da der Park aber noch geschlossen ist, geht auf dem CG auch noch beschaulich zu. Wir finden einen schönen Platz mit Wasser und Strom unter alten Bäumen, ganz in der Nähe des Flusses, packen die letzten Sachen aus und richten uns in unserem mobilen Zuhause weiter ein. Idyll pur! 

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Kommentare: 1
  • #1

    Concordino (Freitag, 05 Mai 2017 22:27)

    Howdy folks,
    schön zu hören (lesen), dass das Gespann gut gelandet ist. Folge gespannt und mit großem Interesse (und etwas Neid) Euren Wegen. Vielen Dank für die neue Schriftgröße - und vor allem für die großen Fotos.
    Viele Grüße aus Berlin nach Pennsylvania.